Senkung des LDL-Cholesterin-, Gesamtcholesterin- und Triglyceridspiegels
Die in roter Reishefe enthaltenen Monacoline (insbesondere Monacolin K) senken den LDL- und Gesamtcholesterinspiegel durch Hemmung des Enzyms HMG-CoA-Reduktase (3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-A-Reduktase), des geschwindigkeitsregelnden Enzyms der Cholesterinbiosynthese. Zusätzlich tragen unter anderem Phytosterole, ungesättigte Fettsäuren, Ankaflavin, Monascin und Isoflavone zur cholesterinsenkenden Wirkung von roter Reishefe bei (Synergieeffekt). Diese Inhaltsstoffe sind vermutlich auch für die triglyceridsenkende Wirkung von roter Reishefe verantwortlich. Außerdem kann rote Reishefe die Konzentration des nützlichen HDL-Cholesterins erhöhen.
Senkung von Lipoprotein (a) und hsCRP
Erhöhte Serumspiegel von Lp(a) und hsCRP (hochempfindliches C-reaktives Protein) sind unabhängige Risikofaktoren für Atherosklerose und koronare Herzerkrankungen. Die Verabreichung von Rote-Reishefe-Extrakt (1200 mg/Tag über 6 Wochen) führte in einer placebokontrollierten Studie am Menschen zu einer signifikanten Reduktion des LP(a)- (nüchtern und postprandial) und hsCRP- (nüchtern) Spiegels.
Antioxidansaktivität und Entzündungshemmung
Eine Reihe der in roter Reishefe enthaltenen Bestandteile (Dihydromonacolin MV und MV2, DMA, Tannine) besitzen eine antioxidative Wirksamkeit. Außerdem wurden verschiedene entzündungshemmende Stoffe (darunter Monascin und Ankaflavin) sowie antiproliferative Verbindungen in roter Reishefe identifiziert.
Blutdrucksenkende Wirkung
Es liegen Hinweise darauf vor, dass mit Monascus purpureus fermentierte Lebensmittel wie rote Reishefe eine blutdrucksenkende Wirkung besitzen. In roter Reishefe enthaltene GABA (γ-Aminobuttersäure) und entzündungshemmende Substanzen wie Monascin und Ankaflavin sind möglicherweise für diese gesundheitliche Wirkung verantwortlich.
Hemmung von Atherosklerose
Verschiedene präklinische Studien haben gezeigt, dass eine (langfristige) Supplementierung mit roter Reishefe Atherosklerose nachweislich signifikant hemmt, unter anderem durch Verbesserung der Blutfettwerte, durch Entzündungshemmung, durch Hemmung der endothelialen Dysfunktion und durch Verringerung von oxidativem Stress. In einer tierexperimentellen Studie hemmte eine hohe Dosis von Rote-Reishefe-Extrakt (200 mg/kg/Tag) eine Angiotensin-II-induzierte Dilatation der Aorta im Bauch (Bauchaortenaneurysma) und Atherosklerose. Diese Wirkungen waren assoziiert mit einer Abnahme von Serum-Gesamtcholesterin, ICAM-1 (interzellulärem Adhäsionsmolekül 1), VCAM-1 (vaskulärem Zelladhäsionsmolekül 1) und MMP-2 (Matrix-Metalloproteinase 2) sowie einer Zunahme des Serum-MIF (Makrophagen-Migration-Hemmfaktors).
Leberschutz
In einer Tierstudie zeigte sich, dass rote Reishefe vor alkoholbedingtem Fettlebersyndrom und damit zusammenhängendem oxidativem Stress und Entzündungen schützt. Darüber hinaus liegen Hinweise darauf vor, dass rote Reishefe einer nichtalkoholischen Fettleber entgegenwirkt. Ob rote Reishefe auch beim Menschen gegen Fettleber schützt, ist noch ungeklärt.
Verringerung von Insulinresistenz
Roter Reishefe werden antidiabetische Eigenschaften zugeschrieben. Vorklinische Studien zeigen, dass die in Ankaflavin enthaltene rote Reishefe die Insulinempfindlichkeit verbessert, unter anderem durch eine Erhöhung der antioxidativen Aktivität durch Hochregulation von Nrf2 (Nuclear-factor-erythroid-2-related-Faktor 2) und Stimulation von PPAR-γ (Peroxisom-Proliferator-aktivierter-Rezeptor-gamma). Das in roter Reishefe enthaltene Monascin schützt die Bauchspeicheldrüse, hat entzündungshemmende, antioxidative und blutfettsenkende Wirkung und erhöht die Insulinempfindlichkeit durch Stimulierung von PPAR-γ. In einer tierexperimentellen Studie hemmte rote Reishefe die Entwicklung von durch fettreiche Ernährung verursachter Adipositas, Hyperlipidämie und Hyperinsulinämie (Insulinresistenzsyndrom).
Neuroprotektion
Rote Reishefe hat neuroprotektive Eigenschaften. Präklinische Studien legen nahe, dass rote Reishefe eine Rolle bei der Vorbeugung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer- und Parkinson-Krankheit spielen kann. Weitergehende Untersuchungen hierzu stehen noch aus.