Sulforaphan in Brokkolisupplement macht autistische Männer sozialer

Dienstag 4-November-2014


Vor einiger Zeit haben wir Ihnen bereits einen Artikel zum Thema Vitamin D und L-Tryptophan bei Autismus vorgestellt. Auch Sulforaphan – ein Bestandteil von Brokkoli – kann helfen. Dies geht aus einer kürzlich in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlichten Untersuchung hervor. Die Forscher wiesen nach, dass eine tägliche Einnahme das Kommunikationsverhalten von Männern mit Autismus verbessern kann.


Brokkoli (Brassica italica) steht schon seit längerer Zeit im Brennpunkt des Interesses: Unter anderem besitzt er positive Wirkungen bei Lungenerkrankungen und eine hohe Effizienz als Entgiftungsmittel. Nun kann zu dieser Liste auch noch Autismus hinzugefügt werden.

Vierzig mäßig bis schwer autistische Männer im Alter von 13 bis 27 Jahren wurden 18 Wochen lang begleitet. Die eine Hälfte erhielt ein Placebo, die andere ein aus Brokkolisprossen hergestelltes Sulforaphansupplement. Verbale Kommunikation und soziale Kompetenz verbesserten sich vor allem in derjenigen Gruppe, die Sulforaphan eingenommen hatte. Außerdem fühlten sich die Männer ruhiger und litten weniger unter stereotypen Verhaltensweisen. Nach dem Ende der Untersuchung verschwand die Wirkung wieder. Es ist daher wichtig, Personen mit Autismus-Spektrum-Störung strukturell Sulforaphan zu verabreichen.

Trotz des eher klein angelegten Designs der Studie sind diese Ergebnisse überzeugend. Wenn Sie Sulforaphan in Ihrer Praxis anwenden möchten, ist es jedoch wichtig, ein hochdosiertes Brokkolisupplement zu wählen, das auf Sulforaphan und/oder dessen Vorläufersubstanz Glucorafanin standardisiert ist. Eine reine Brokkolidiät würde wahrscheinlich wenig Wirkung erzielen, da Brokkoli als Nahrungsmittel eine zu geringe Konzentration an Sulforaphan enthält.

Literatur: Kanwaljit Singh, Connors S.L., Macklin E. A., Smith K. D., Fahey J.W., Talalay P., Zimmerman A.W., Sulforaphane treatment of autism spectrum disorder (ASD), PNAS, 4 september 2014.