Omega-3 hemmt Aggressionen bei Kindern

Montag 14-September-2015

Schlechte Ernährung in der Kindheit ist ein Risikofaktor für die Entwicklung von aggressivem Verhalten. Im Journal of Child Psychology and Psychiatry veröffentlichte Forschungsergebnisse zeigen, dass hier bereits 1 Gramm Omega-3 pro Tag eine Lösung bietet und sogar noch mit einer weiteren Überraschung aufwartet. 

 

Bereits zuvor hatte die Natura Foundation über Forschungen am Medizinischen Zentrum der Universität Utrecht berichtet, die zeigten, dass Omega-3-Fettsäuren einen positiven Effekt auf Aufmerksamkeitsprobleme  ausüben, jedoch nicht auf regelwidriges Verhalten und Aggressivität. Nun liefert die im Journal of Child Psychology and Psychiatry veröffentlichte Studie den Beweis, dass dem doch so ist. 

 

In der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurden 200 Kinder zwischen 8 und 16 Jahren in eine Behandlungsgruppe (100 Kinder) und eine Kontrollgruppe (100 Kinder) aufgeteilt. Das Supplement bestand aus einem Fruchtgetränk mit 1 Gramm Omega-3 pro Tag und das gleiche Getränk ohne Omega-3 als Placebo. 

 

Externalisierende und internalisierende Verhaltensprobleme wurden von den Eltern und ihren Kindern zu Beginn der Behandlung, nach 6 Monaten (Ende der Behandlung) und nach 12 Monaten (6 Monate nach der Behandlung) angegeben. Außerdem berichteten die Eltern während dieser Zeit, in welchem Maß sie sich selbst aggressiv oder antisozial verhielten. 

 

In den Berichten der Eltern zeigten sich signifikante Verhaltensverbesserungen bei den Kindern. Weiterhin waren die Ergebnisse ausgeprägter, je länger die Anwendung von Omega-3 andauerte. Die von den Kindern verfassten Berichte ließen auf Verbesserungen in deren proaktivem und reaktivem Aggressionsverhalten schließen. Aus eigener Sicht der Kinder veränderten sich ihre sonstigen Verhaltensmerkmale nicht signifikant. 

 

Ein überraschendes Ergebnis ist, dass die Eltern von Kindern in der Omega-3-Gruppe auch ihrerseits signifikante Verbesserungen bei aggressivem und antisozialem Verhalten zeigten. Diese Verbesserungen führten den Forschern zufolge zu einer verstärkenden Wechselwirkung und einem zusätzlichen positiven Einfluss auf die Verhaltensverbesserung der Kinder. 

 

„Die Ergebnisse zeigen, dass Omega-3-Supplemente Verhaltensprobleme externalisierender und internalisierender Art langfristig und signifikant verringern können. Weiterhin ist dies die erste Studie, in der die Verhaltensverbesserung der Eltern gemessen wurde und in der sich zeigt, dass diese Verbesserung die Wirkung von Omega-3 unterstützt“, erklärten die Forscher.

Literatur

Adrian Raine, et al., Reduction in behavior problems with omega-3 supplementation in children aged 8–16 years: a random ized, double-blind, placebo-controlled, strati?ed, parallel-group trial, Journal of Child Psychology and Psychiatry 56:5 (2015), pp. 509–520.