Spiegel anabole Hormone bei älteren Männern stark gekoppelt an Magnesiumspiegel

Das Älterwerden geht mit der Abnahme des Blutspiegels anaboler Hormone (Testosteron, Insulin-Wachstumsfaktor (IGF-1), Wachstumshormon) einher. Diese Hormone sind wichtig für die Wiederherstellung und Erneuerung von Gewebe und Organen. Italienische Wissenschaftler haben kürzlich bei einer Gruppe älterer Männer festgestellt, dass der Magnesiumspiegel positiv und unabhängig mit zwei wichtigen, anabolen Hormonen, Testosteron und IGF-1, verknüpft ist.

Die Forscher verwendeten Daten von 399 Männern ab 65 Jahren aus zwei Städten in der Toskana (InCHIANTI Kohort-Studie). Die durchschnittlichen (Blut-, Serum-)Spiegel von Magnesium, (Gesamt-)Testosteron und (Gesamt-)IGF-1 betrugen entsprechend 2 mg/dl, 428 ng/dl und 127 ng/dl. Die positive, unabhängige Assoziation zwischen dem Magnesiumserumspiegel und den Werten von Testosteron und IGF-1 war stark signifikant (p=0,001), auch nach Korrektur von möglichen Störfaktoren (confounders) wie Alter, BMI (body mass index), Kalorieneinnahme, Leberfunktion, Griffstärke, chronische Herzinsuffizienz, Morbus Parkinson sowie den Werten von Selen, Insulin und dem Entzündungsmediator IL-6 (Interleukin-6).

Altersbedingte Abnahme der anabolen Hormone beim Mann sind ein starker Prädiktor für metabolisches Syndrom, Diabetes mellitus, Anfälligkeit und Sterblichkeit. Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass Erhöhung der Magnesiumeinnahme günstig für die Sekretion von IGF-1 und der Bioaktivität von Testosteron ist. Ein niedriger Magnesiumstatus geht mit der Erhöhung von oxidativem Stress einher und hat eine entzündungsfördernde Wirkung, was möglicherweise zur Senkung des Blutspiegels von Testosteron und IGF-1 führt. Die Forscher spekulieren, dass Erhöhung der Magnesiumeinnahme zu einem höheren Blutspiegel anaboler Hormone bei älteren Männern führt. Interventionsstudien sind nötig um festzustellen, ob dies tatsächlich der Fall ist.

Maggio M, Ceda GP, Lauretani F et al. Magnesium and anabolic hormones in older men. Int J Androl. 2011 Jun 15. doi: 10.1111/j.1365-2605.2011.01193.x.