Fünf Dinge, die Sie wissen sollten: Supplementierung bei Burnout

Donnerstag 1-Februar-2018


Burnout ist keine Krankheit, sondern ein Problem der sozialen Anpassung. Mit dieser Einsicht kann man auf zwei Arten umgehen: den Druck der Umwelt verringern oder die adaptogene Kapazität erhöhen. Für letzteres gibt es einige interessante Vitamine, Mineralstoffe und adaptogene Pflanzen.

 

1. Adaptogene Pflanzen

Adaptogene Pflanzen unterstützen die Organfunktionen und -systeme bei der Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Homöostase. Dabei gibt es drei Arten von Adaptogenen:

  • Adaptogene mit Phenolen, die den Katecholaminen ähneln. Diese üben offenbar eine positive Wirkung auf das sympathoadrenale System aus, das heißt, auf ein frühes Stadium der Stressreaktion (Eleutherococcus senticosus, Rhodiola rosea, Schisandra chinensis).
  • Adaptogene mit tetracyclischen Triterpenen. Diese ähneln Corticosteroiden und dämpfen das Stresssystem, wodurch einer Überstimulation durch Stressoren entgegengewirkt wird (Bryonia alba, Ashwagandha, Panax ginseng, Eleutherococcus senticosus).
  • Adaptogene mit Oxylipinen. Diese ähneln Leukotrienen und Lipoxinen, die das Immunsystem stärken (Bryonia alba, Glycyrrhiza glabra).

 

Adaptogene Pflanzen können daher bei Stress, Müdigkeit und Erschöpfung eingesetzt werden und um bessere Leistungen in Beruf und Sport zu erzielen. Sie helfen dabei, sich vital und energiegeladen zu fühlen, die Stimmung zu verbessern und sich körperlich und geistig ins Gleichgewicht zu bringen.

 

2. Magnesium

Magnesium fungiert als Aktivator in mehr als 300 metabolischen Reaktionen, einschließlich der (an)aeroben Energieerzeugung, der Synthese von Proteinen und Nucleinsäuren, dem Zellwachstum, der Zellteilung und dem Schutz der Zellmembran. Als Calciumantagonist reguliert es die Neurotransmitter, die Muskelkontraktion und -entspannung und nimmt so unter anderem positiven Einfluss auf die psychischen Funktionen, die (Herz-) Muskelfunktionen, die neuromuskuläre Steuerung, den Muskeltonus und den Blutdruck.

 

In Stressphasen scheidet der Körper besonders viel Magnesium aus. Führt dies zu einem Magnesiummangel, kann es zu Störungen des Stoffwechsels und des Immunsystems kommen, was letztlich zu neuromuskulären und psychiatrischen Symptomen führen kann. Magnesium beeinflusst die Systeme, die bei chronischem Stress und Depressionen gestört sind. Es wirkt als Antidepressivum. Im Gehirn unterstützt Magnesium kognitive Funktionen wie Gedächtnis und Konzentration. Es verfügt über eine angsthemmende Wirkung die zum Teil auf die entspannende Wirkung von Magnesium auf die Muskulatur und seine regulierende Wirkung auf Neurotransmitter zurückzuführen ist.

 

Erfahren Sie mehr über Magnesium und Energie in unserer Monographie Magnesium  

 

3. Zink

Zink ist fester Bestandteil einer Vielzahl von Enzymsystemen und für alle Zellwachstums- und -differenzierungsprozesse notwendig. Zink ist ein Cofaktor des Enzyms Delta-6-Desaturase, das bei der Synthese von Fettsäuren mitwirkt und unter anderem in den Membranen von Gehirnzellen enthalten ist. Außerdem reguliert Zink bestimmte Immun- und Neurotransmitter, wodurch es immunologische und Verhaltensparameter beeinflusst. Der Zinkstatus hängt unmittelbar von der täglichen Aufnahme ab, da es nicht im Körper gespeichert werden kann. Stress, Rauchen und Alkoholkonsum fördern die Zinkausscheidung. Auch Phytate, Oxalate, Tannine, Eisen und Calcium können die Zinkaufnahme verhindern. Zinkmangel schwächt das Immunsystem. Proteinreiche Nahrungsmittel sind in der Regel eine reiche natürliche Quelle von Zink. Eine Supplementierung von Zink kann unter anderem positive Auswirkungen auf Stress, verminderte Resistenz und psychosoziale Probleme mit sich bringen.

 

Erfahren Sie mehr über Zink in unserer Monographie Zinkmethionin 

 

4. Coenzym Q10

Q10 ist essenziell für die Erzeugung von Energie  (ATP) in den Mitochondrien. Coenzym Q10 (in der Form von Ubiquinol) ist ein potentes fettlösliches Antioxidans und Radikalfänger und schützt den Körper gegen Schäden durch oxidativen Stress. Außerdem unterstützt Ubiquinol das Recycling anderer Antioxidantien. Ein Mangel an Coenzym Q10 schwächt daher auch das Immunsystem. Ubiquinol-Supplementierung senkt die Serum-Gamma-Glutamyltransferase-Aktivität, was zur Verringerung des Risikos für Entzündungen, oxidativen Stress, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und kardiovaskuläre Erkrankungen führt. Außerdem verbessert Q10 die mitochondriale Energieproduktion und hilft bei Müdigkeit und Depressionen. Die Wirkung von Ubiquinol ist dosisabhängig.

Erfahren Sie mehr über Q10 und Energie in unserer Monographie Ubiquinol 

 

5. B-Komplex

B-Vitamine katalysieren als Coenzyme eine Reihe von biochemischen Reaktionen. Viele dieser Reaktionen stehen im Zusammenhang mit der Umwandlung von Nahrung in Energie, jedoch sind die B-Vitamine auch bei anderen Reaktionen wichtig. Thiamin (B1), Niacin (B3) und Methyl- und Adenosylcobalamin (B12) sind unter anderem wichtig für das Gehirn und das Nervensystem. Cholin (B4) ist ein Präkursor von Acetylcholin, dem wichtigsten Neurotransmitter des parasympathischen Nervensystems. Daher ist es wichtig für Entspannung und Regeneration des Körpers. Pantothensäure (B5) reduziert Stress.

 

Aktives Folat (B11) reguliert Methylierungsprozesse, deren Beeinträchtigung zu Verhaltensstörungen und Demenz führen kann. Daher sind die B-Vitamine wichtig für das Funktionieren des Nervensystems und bringen gestressten und erschöpften Menschen häufig Erleichterung, außerdem besitzen sie eine positive Wirkung auf Angstzustände, Reizbarkeit, Nervosität, Depressionen und Schlaflosigkeit. B-Vitamine wirken gemeinsam im Komplex und sind für ihre individuellen Aufgaben stark voneinander abhängig. Daher ist es unbedingt ratsam, sie immer zusammen zu geben.

Erfahren Sie mehr über B-Vitamine in unserer Monographie Vitamin-B-Komplex allgemein 

 

Diese fünf Supplementierungstipps sollten übrigens nicht als Monotherapie verstanden werden. Bei Auftreten, Art und Dauer der Symptome spielen immer auch Ernährung, Bewegung, Atmung und Biorhythmus eine Rolle. Mithilfe von kognitiver Therapie oder anderen psychosozialen Interventionen – wie zum Beispiel der Familienaufstellung – kann zusätzlich an grundlegenden Faktoren wie nicht-adaptivem Perfektionismus und unrealistischen Erwartungsmustern gearbeitet werden. Mit anderen Worten: Supplementierung ist wichtig, aber nur mit einer gut durchdachten Gesamttherapie lässt sich Burnout wirklich erfolgreich besiegen.

 

Literatur

Jiménez-Fernández S et al. Oxidative Stress and Antioxidant Parameters in Patients With Major Depressive Disorder Compared to Healthy Controls Before and After Antidepressant Treatment: Results From a Meta-Analysis.   The Journal of Clinical Psychiatry, Published 2015. doi: 10.4088/JCP.14r09179

http://www.naturafoundation.nl/?objectID=147

(http://www.naturafoundation.nl/monografie/Vitamine_B_complex_algemeen.html)

(http://www.orthokennis.nl/artikelen/ubiquinol-eerste-klas-co-enzym-q10)

(http://www.naturafoundation.nl/monografie/Magnesium.html)

http://www.naturafoundation.nl/monografie/Zink_zinkmethionine.html)