Anthocyanidine senken LDL-Cholesterin

Mittwoch 16-März-2016

Anthocyanidine sind Pigmente, die Obst, Gemüse und Blumen Farbe verleihen. Aber wer glaubt, dass diese natürlichen Farbstoffe wenig zu unserer Gesundheit beitragen, liegt damit völlig daneben. Eine Metastudie bestätigt nämlich ihre überaus wichtige Rolle für unsere Gesundheit.

 

Anthocyanidine sind starke Antioxidantien. Eine aktuelle Metastudie zeigt außerdem, dass sie das LDL-Cholesterin senken können, was für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems von Vorteil ist. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die Todesursache Nummer eins. Rauchen, mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung sind dabei die größten Übeltäter.

Besseres LDL-Cholesterin bei Übergewicht

Für die Metastudie wurden 12 randomisierte klinische Studien ausgewertet. Bei allen Studien wurden reines Anthocyanidin oder ein anthocyanidinreicher Extrakt mit Placebo verglichen. Dabei wurde auf Biomarker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen geachtet, unter anderem auf Triglyceride, Gesamtcholesterin, HDL- und LDL-Cholesterin und den Blutdruck. 

 

Aus der Studie geht hervor, dass Anthocyanidine das LDL-Cholesterin bei Patienten mit Übergewicht reduzieren können. Diese Wirkung trat bei Personen mit einem gesunden Gewicht nicht auf. Es wurde eine umgekehrt proportionale Beziehung zwischen Anthocyanidinen und anthocyanidinreicher Nahrung einerseits und der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen andererseits gefunden. Mit anderen Worten: Je mehr Anthocyanidine sich in der Nahrung befinden, desto besser ist die Prognose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.  

Wenig Anthocyanidine in unserer Nahrung

Anthocyanidine sind unter anderem in schwarzen Johannisbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren und Himbeeren enthalten. Unter den Erwachsenen bis 69 Jahre nehmen nur 10 % der Frauen und 6 % der Männer die empfohlene Menge an Obst zu sich. Und gerade die obengenannten Früchte sind eher weniger populär. Welche sind nun tatsächlich unsere Favoriten? 

 

Der Apfel natürlich, dicht gefolgt von der Banane. Bananen enthalten gar keine Anthocyanidine und ein Apfel zwischen 1,8 und 17 mg, je nach Sorte. Zum Vergleich: Schwarze Johannisbeeren (Ribes nigrum) enthalten 533 Milligramm pro Portion. Absoluter Spitzenreiter ist übrigens die Apfelbeere (Aronia) die in Wirklichkeit nicht zur Pflanzengattung der Äpfel zählt. Eine Portion enthält üppige 2.150 Milligramm! Diese Frucht ist jedoch nicht überall erhältlich und ihr Geschmack wird regelmäßig als sehr herb beschrieben.

Worauf sollte man achten?

Wenn Sie einen Extrakt von Ribes nigrum wählen, sollten Sie darauf achten, dass er auf mindestens 25 % Anthocyanidine standardisiert ist. Dabei ist es genauso wichtig, dass auch alle unterstützenden Substanzen für eine bessere Aufnahme und Wirkung enthalten sind. Dies bestätigen auch die Forscher: „Beeren bilden eine essenzielle Gruppe in jeder Nahrung, die gesund für das Herz ist. Dies ist auf ihren hohen Gehalt an bioaktiven Substanzen und auch auf die Vielfalt dieser Substanzen zurückzuführen.“ 

Literatur
  1. agf.nl/artikel/93265/Sla-populairste-groente,-appel-meest-geliefde-fruit
  2. nationaalkompas.nl/gezondheidsdeterminanten/leefstijl/voeding/hoeveel-mensen-voldoen-aan-de-richtlijnen-goede-voeding/
  3. T.C. Wallace, et al., Systematic Review of Anthocyanins and Markers of Cardiovascular Disease, Nutrition 2016, 8(1), 32
  4. who.int/cardiovascular_diseases/en/
  5. Xianli Wu, Gary R. Beecher, Joanne M. Holden, David B. Haytowitz, Susan E. Gebhardt, Ronald L. Prior, Concentrations of Anthocyanins in Common Foods in the United States and Estimation of Normal Consumption, Journal of Agricultural and Food Chemistry 2006, 54, 4069-4075