Zink unentbehrlicher Bestandteil des Immunsystems

Dienstag 17-November-2015

Ein lange anhaltender Zinkmangel beeinträchtigt das Immunsystem und führt zu systemischen Low-grade-Entzündungen. Dies kann bereits bestehende Störungen wie zum Beispiel Herzerkrankungen und Diabetes verschlimmern. Neuere Untersuchungen haben einen Teil des Wirkmechanismus sichtbar gemacht.

 

Da sich die Zinkaufnahme aus der Nahrung bei älteren Menschen verschlechtert, tritt Zinkmangel in dieser Gruppe besonders häufig auf. Zink ist unentbehrlich für eine gute Funktion des Immunsystems. 

 

Anhand von Zellkulturen und Studien an Mäusen wurden die Immunaktivierung und DNA-Methylierung bei Zinkmangel untersucht. Zinkmangel führte unter anderem offenbar zu einer Erhöhung von IL1-β und IL-6. Diese Interleukine sind unter anderem für die Aktivierung des Immunsystems wichtig und spielen eine Rolle bei Fieber. Ein Zinkmangel in bestimmten Zellen scheint dazu zu führen, dass die Transkription dieser Interleukine nicht ausreichend gehemmt wird. Wenn diese Situation länger fortdauert, entsteht eine chronische systemische Entzündung.

 

„Unsere Studie deutet auf potenzielle Wechselwirkungen zwischen Zinkstatus, Epigenetik und Immunfunktion hin und zeigt auf, wie eine gestörte Regulierung derselben zu einer chronischen Entzündung beitragen kann“, erklärten die Forscher.

 

Um die Gesundheit älterer Menschen sicherzustellen, ist es daher äußerst wichtig, auf einen guten Zinkstatus zu achten. Schalen- und Krustentiere sind reich an Zink. Falls Ihr Klient diese nicht gerne isst oder dagegen allergisch ist, kann ein Zinksupplement verwendet werden. Insbesondere für ältere Menschen und andere Personen mit Resorptionsproblemen ist Zinkmethionin zu empfehlen, da es die am besten aufnehmbare Form von Zink darstellt. 

Literatur

Carmen P. Wong, Nicole A. Rinaldi, Emily Ho, Zinc-deficiency enhanced inflammatory response by increasing immune cell activation and inducing IL6 promoter demethylation, Molecular Nutrition & Food Research, Volume 59, Issue 5, pages 991–999, May 2015.