Vitamin-B12-Mangel und Hirnatrophie

Samstag 17-Oktober-2015

Neue Forschung zeigt, dass Patienten mit einem Vitamin-B12-Mangel häufiger unter Hirnatrophie leiden. Dieses Problem äußert sich in vielen Bereichen. 

Es war bereits bekannt, dass Vitamin B12 zu einem funktionsfähigen zentralen Nervensystem beiträgt. Allerdings gab es bisher nur sehr wenige Untersuchungen, die den Zusammenhang zwischen Kognition und Vitamin B12 mithilfe von Gehirnscans erforschen. 

 

Die Forscher verglichen 34 Patienten mit Vitamin-B-Mangel (weniger als 250 pg/ml) und 34 Personen mit einem guten Vitamin-B12-Status. Mit Hilfe von zwei Fragebögen wurde die kognitive Leistungsfähigkeit gemessen und mit einem MRT-Scanner wurden die morphometrischen Daten der Gehirne abgebildet. Morphometrie bestimmt quantitative Aspekte des Gehirns wie zum Beispiel Form und Volumen bestimmter Gehirnareale. 

 

Die Fragebögen zeigten, dass die Gruppe mit Vitamin-B12-Mangel unter anderem niedrigere Punktzahlen bei der Sprachkompetenz, bei der Orientierung und bei der Fähigkeit, das eigene Denken zu modifizieren, erzielte. Außerdem wurden starke Zusammenhänge zwischen Vitamin-B12-Mangel und Problemen mit dem Langzeitgedächtnis und der Flüssigkeit des Sprechens gefunden. Insgesamt war die globale kognitive Funktion in der Gruppe ohne Vitamin-B12-Mangel besser. 

 

Der MRT-Scan zeigte, dass frontale Hirnregionen bei Teilnehmern mit Vitamin-B12-Mangel teilweise von Atrophie betroffen waren.  „Ein Vitamin-B12-Mangel steht in einem starken Zusammenhang mit allgemeinen kognitiven Fähigkeiten und den damit verbundenen kognitiven Domänen. Dies impliziert, dass die Dysfunktion der fronto-subkortikalen Gehirnschaltungen durch die Pathologie eines Vitamin-B12-Mangels hervorgerufen wird“, erklärten die Forscher. 

Literatur

Hsu YH, Huang CF, Lo CP, Wang TL, Tu MC., Vitamin B12 deficiency: Characterization of psychometrics and MRI morphometrics, Nutr Neurosci. 2015 Sep 4.