Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Schilddrüsenunterfunktion

Dienstag 22-September-2015

Bis heute liegen nur wenige Forschungen zum Zusammenhang zwischen Vitamin D und der Funktion der Schilddrüse vor. Einige neuere Forschungen zeigen jedoch, dass in der Tat ein Zusammenhang zwischen der Schwere der Hypothyreose und dem Vitamin-D-Spiegel besteht. 

 

Sechzig Personen, darunter dreißig mit Hypothyreose, wurden für die Untersuchung in zwei Gruppen eingeteilt. Die Kontrollgruppe bestand aus gesunden Personen ohne Hypothyreose oder andere chronische Erkrankungen. Vitamin-D-Präparate waren bis dahin nicht verwendet worden. 

 

Es wurde eine vollständige Anamnese aufgenommen und im Labor die Werte für T3, T4, TSH (thyroidstimulierendes Hormon), Calcium und Vitamin D gemessen. Eine Vitamin-D-Defizienz gilt als vorliegend bei einem Serumspiegel von weniger als oder gleich 50 nmol/l, ein Mangel liegt vor bei einem Spiegel von 50 bis 75 nmol/l und ein normaler Spiegel liegt bei 75 nmol/l oder mehr vor. 

 

Sowohl der Vitamin-D- als auch der Calciumspiegel erwiesen sich bei den Hypothyreosepatienten als strukturell niedriger als in der Kontrollgruppe. Bei beiden Gruppen wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen Vitamin D und Calcium gefunden. Wenn diese Werte mit dem TSH-Spiegel verglichen wurden, ergab sich eine negative Korrelation. Dies deutet den Forschern zufolge darauf hin, dass das Ausmaß des Vitamin-D-Mangels und der Schweregrad der Hypothyreose signifikant miteinander verbunden sind. 

 

Als mögliche Erklärung für die niedrigen Vitamin-D-Spiegel bei Hypothyreosepatienten kommen zwei Wirkmechanismen in Frage: Sie können das Ergebnis einer schlechten Resorption von Vitamin D im Darm sein, es kann aber auch sein, dass der Körper Vitamin D nicht im erforderlichen Maß aktivieren kann. 

 

Umfangreichere Untersuchungen sind erforderlich, um festzustellen, welcher Wirkmechanismus der hier tatsächlich verantwortliche ist. Dabei muss auch untersucht werden, ob Vitamin-D-Mangel Hypothyreose verursacht oder ob der Mangel eine Folge dieser Erkrankung ist. Unabhängig davon ist es den Forschern zufolge jedoch in jedem Fall zu empfehlen, alle an Schilddrüsenunterfunktion leidende Patienten auf Vitamin-D-Mangel hin zu untersuchen und strukturell sowohl Vitamin D als auch Calcium zu supplementieren. 

Literatur

Dr. Amal Mohammed Husein Mackawy et al., Vitamin D Deficiency and Its Association with Thyroid Disease, Int J Health Sci (Qassim). 2013 Nov; 7(3): 267–275.