Jung gewohnt...

Mittwoch 3-Juni-2015

Wer gesund altern möchte, muss jung damit anfangen. Das hat eine groß angelgte schwedische Studie ergeben. Bei Männern, die im jugendlichen Alter gute Kondition besitzen, ist später im Leben das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, vermindert. 

 

Die schwedische Armee ist eine ergiebige und interessante Quelle der Forschung. Das ist besonders auf die Musterung und die enorm große Anzahl von Männern zurückzuführen. Für die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen einer guten Kondition im jugendlichen Alter und dem Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, wurden nicht weniger als 743.498 Männer langfristig beobachtet, die zwischen 1969 und 1984 der schwedischen Armee angehörten. 

 

Mit achtzehn Jahren wurden alle Männer medizinisch untersucht. Gemessen wurden Gewicht, Körpergröße, Muskelkraft und Kondition. Bis zum Ende der Studie im Jahr 2011 wurden 7.575 Herzanfälle registriert. Das entspricht ungefähr 1.222 Herzanfarkten pro 100.000 Männer. Es stellte sich heraus, dass das Herzinfarkt-Risiko für die Gruppe mit der geringsten Fitness 2,1-mal so groß war wie für die Gruppe mit der größten Fitness.

 

Die Männer wurden auch anhand ihres BMI verglichen. Wer fit war, aber gleichzeitig übergewichtig, hatte immer noch ein zweifach erhöhtes Herzinfarkt-Risiko gegenüber schlanken Männern mit schlechter Kondition. Verglichen mit schlanken Männern aus der topfitten Gruppe war das Risiko sogar viermal so groß. Gute Kondition in der Jugend verringert also das Risiko für einen Herzinfakt im fortgeschrittenen Alter, scheint aber den Faktor Übergewicht nicht kompensieren zu können.

Quelle

Högström G, Nordström A, Nordström P, High aerobic fitness in late adolescence is associated with a reduced risk of myocardial infarction later in life: a nationwide cohort study in men, Eur Heart J. 2014 Nov 21;35(44):3133-40.