Zink als Nahrungsergänzung bremst Makuladegeneration

Mittwoch 3-Juni-2015

Es konnte bereits gezeigt werden, dass Nahrungsergänzungsmittel, die Zink enthalten, das Fortschreiten der Makuladegeneration um 25 Prozent verlangsamen können. Wissenschaftler am medizinischen Zentrum Radboud UMC haben nun den zugrunde liegenden Wirkmechanismus aufklären können.

 

Makuladegeneration ist eine Augenerkrankung, bei der in zunehmendem Maße der Gelbe Fleck (Macula lutea) geschädigt wird. Der Gelbe Fleck ist vor allem für die Wahrnehmung kleiner Einzelheiten wichtig. Alter, Geschlecht, Vererbung und Umgebungsfaktoren wie Rauchen und Ernährung spielen eine Rolle für die Entstehung dieser Krankheit. Aus einer Reihe von groß angelegten Zufallsstudien geht deutlich hervor, dass Zink die Makuladegeneration günstig beeinflusst und deren Voranschreiten immerhin um 25 Prozent verlangsamen kann.

 

Um die Rolle von Zink zu verstehen, muss man das Komplementsystem betrachten. Dieser Teil des Immunsystems spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Mikroorganismen. Unter gewöhnlichen Bedingungen ist das Komplementsystem nicht aktiv. Bei Makuladegeneration scheint das System jedoch chronisch etwas aktiver zu sein als normal. Daraus resultiert letztendlich der beschleunigte Verschleiß, der die Makuladegeneration kennzeichnet.

 

Aber wie wirkt Zink genau? Patienten im Radboud UMC erhielten drei Monate lang täglich 50 Milligramm Zink. Die Aktivität des Komplementsystems wurde anhand von Blutproben gemessen. Hierbei stellte sich heraus, dass Zink das überaktive Komplementsystem beruhigt. Zink packt das Problem also bei der Wurzel und verzögert so das Voranschreiten der Makuladegeneration. 

 

Die Forscher weisen darauf hin, das Zink damit möglicherweise eine gute und billige Alternative zu den teuren Komplementhemmern darstellt, die derzeit von der Pharmaindustrie entwickelt werden. Frühere Studien hatten bereits ergeben, dass Zusatzgaben von Lutein und Zeaxanthin das Risiko einer Makuladegeneration stark verringern können. Ein natürliches Ergänzungsmittel, das auf jeden Fall Lutein, Zeaxanthin und Zink enthalten sollte, wird daher als (adjuvante) Therapie bei Makuladegeneration empfohlen.

Quellen

  1. Dzenita Smailhodzic et al. Zinc Supplementation Inhibits Complement Activation in Age-Related Macular Degeneration, November 13, 2014
  2. Hobbs RP1, Bernstein PS, Nutrient Supplementation for Age-related Macular Degeneration, Cataract, and Dry Eye, J Ophthalmic Vis Res. 2014 Oct-Dec;9(4):487-93.
  3. http://www.oogartsen.nl/oogartsen/glasvocht_netvlies/macula_degeneratie_md_amd/