Vitamin D ist ein wichtiges Vitamin für viele Funktionen in unserem Körper. Wie steht es um unseren Vitamin-D-Status? Der Vitaminstatus ist die Menge eines im Körper verfügbaren Vitamins. Um den Vitamin-D-Status zu messen, misst man die Menge an Calcidiol im Blut. Diese Form kommt am häufigsten im Blutkreislauf vor und wird daher als Indikator zur Messung des Vitamin-D-Status verwendet (Volmer, 2015, Willett, 2013). Wissenschaftliche Untersuchungen bei Jägern und Sammlern zeigen, dass ihr Vitamin-D3-Spiegel im Blut etwa 115 nmol pro Liter beträgt (Luxwolda, 2013). Jäger und Sammler erhielten diesen hohen Vitamin-D-Status durch Sonneneinstrahlung, sie produzierten täglich Tausende von internationalen Einheiten (IE) Vitamin D (1000 IE = 25 mcg Vitamin D) (Holick, 2012). Dies ist zweifellos auf ihren Lebensstil zurückzuführen, bei dem sie hauptsächlich im Freien leben. Heutzutage leben und arbeiten wir oft in Innenräumen, was einen negativen Einfluss auf die Sonneneinstrahlung und damit auf die Produktion von Vitamin D hat. In der Praxis ist es heutzutage für viele Bevölkerungsgruppen schwierig, einen angemessenen Vitamin-D-Status aufrechtzuerhalten, wahrscheinlich auch deshalb, weil wir heutzutage so viel in Innenräumen leben und einen höheren Verbrauch haben. Zu den Risikogruppen gehören Menschen über 50 Jahre, Kinder, Schwangere, Menschen mit dunkler Hautfarbe und Menschen, die sich nicht viel im Freien aufhalten. Eine Studie von Heaney et al. (2005) zeigt, dass bei Ausgangswerten von 20-40, 40-60 und 60-80 nmol pro Liter jeweils 55, 45 und 29 mcg Vitamin D benötigt werden, um Blutwerte von mindestens 80 nmol pro Liter zu erreichen. Werte von 75 - 80 nmol pro Liter werden von den Forschern als optimal angesehen (Linus Pauling Institute, 2017, Heaney et al., 2015). Es ist daher ratsam, vor der Supplementierung den Blutwert zu bestimmen. Der Bedarf an Vitamin D hängt stark vom individuellen Lebensstil und den Lebensumständen ab. Als Erhaltungsdosis empfehlen wir eine tägliche Einnahme von 10-25 mcg für Säuglinge, 15-25 mcg für Kinder und Erwachsene und 50 mcg für ältere Menschen über 50 Jahren (Linus Pauling Institute, 2017). Therapeutische Dosen können unter Berücksichtigung des persönlichen Gesundheitszustandes und der Lebensumstände jedes Einzelnen viel höher sein. Forscher zeigen, dass selbst bei hohen Dosen über lange Zeiträume kein Risiko einer Überdosierung besteht (Heaney et al., 2015). Ein Vitamin-D-Status von 75-80 nmol pro Liter ist ein anzustrebender Mindestblutwert, der ausreichend Vitamin D für alle Funktionen, die dieses Vitamin in unserem Körper hat, zur Verfügung stellt. Natürlich ist es in erster Linie wichtig, die Haut das ganze Jahr über direktem Sonnenlicht auszusetzen (und im Sommer in Maßen, um einen Sonnenbrand zu vermeiden). Eine Erhaltungsdosis von 25 mcg Vitamin D in den Sommermonaten ist für Ihre Klienten mit einem gutem Vitamin-D-Status in Ordnung. Von Anfang Oktober bis Ende April wird eine höhere Vitamin-D-Zufuhr, 50 bis 75 mcg pro Tag, empfohlen. Auf diese Weise nähern wir uns den Vitamin-D-Werten der Jäger und Sammler, die wir evolutionär gesehen waren. Therapeutische Dosen können unter Berücksichtigung des persönlichen Gesundheitszustandes und der Lebensumstände jedes Einzelnen viel höher sein. Heaney, R. P. , The Vitamin D requirement in health and disease. The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology, 2005, 97(1–2), 13–19. https://doi.org/10.1016/j. jsbmb.2005.06.020 Linus Pauling Institute (z.d.). Vitamin D. Geraadpleegd van https://lpi.oregonstate. edu/mic/vitamins/vitamin-D Luxwolda, M. F. et al., Vitamin D status indicators in indigenous popula- tions in East Africa. European Journal of Nutrition, 2013, 52(3), 1115–1125. https://doi. org/10.1007/s00394-012-0421-6 Volmer, D. A. et al., Analysis of vitamin D metabolic markers by mass spectrometry: Current techniques, limitations of the “gold standard” method, and anticipated future directions: MEASURING VITAMIN D METABOLIC MARKERS BY MASS SPECTROMETRY. Mass Spectrometry Reviews, 2015, 34(1), 2–23. https://doi. org/10.1002/mas.21408 Willett, W. (2013). Nutritional Epide- miology (derde druk), New York, Oxford University Press Holick, M. F. (2012). Vitamin D: Extraskeletal health. Rheumatic Diseases Clinics of North America, 38(1), 141–160. https://doi.org/10.1016/j.rdc.2012.03.013 Gorham, Edward D., Cedric F. Garland, Frank C. Garland, William B. Grant, Sharif B. Mohr, Martin Lipkin, Harold L. Newmark, Edward Giovannucci, Melissa Wei, en Michael F. Holick. ‘Optimal Vitamin D Status for Colorectal Cancer Prevention’. American Journal of Preventive Medicine 32, nr. 3 (maart 2007): 210–16. https://doi.org/10.1016/j.amepre.2006.11.004.Vitamin-D-Status in der Evolution
Viele Risikogruppen für niedrigen Status
Verbesserung des Vitamin-D-Status
Optimale Einnahme
Wissen in der Praxis
Möchten Sie mehr über Vitamin D, seine Anwendungen, Indikationen und Wechselwirkungen lesen? Weitere Informationen finden Sie in dieser Monographie.
Literatur