5-mal Safran: Vom Schlankmacher zum Aphrodisiakum

Mittwoch 27-Januar-2016

Auch im Jahr 2016 bleibt die Popularität von Kräutern weiter auf dem Vormarsch. Darum nehmen wir diesmal ein interessantes medizinisches Exemplar unter die Lupe: Safran (Crocus sativus). Dank seiner einzigartigen Eigenschaften zeigt er eine Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten: vom Schlankmacher bis zum Aphrodisiakum.  

 

Zu beachten ist jedoch, dass das Küchengewürz Safran nicht die im Folgenden beschriebenen Gesundheitswirkungen besitzt. Dazu ist ein Extrakt aus den roten Blütenstempeln des Safrankrokus erforderlich. Nur roter Safran enthält ausreichende Mengen von aktiven Substanzen wie Safranal, Crocin und Picrocrocin. Das Küchengewürz wird aus den Staubgefäßen hergestellt und hat daher eine gelbe Farbe.

1. Schlankmacher

Safran kann zu besseren Abnahmeresultaten beitragen. Sechzig gesunde, mäßig übergewichtige Frauen wurden acht Wochen lang begleitet. Eine Hälfte erhielt etwa 180 mg Safran, die andere Hälfte ein Placebo. Die Abnehmresultate in der Safrangruppe waren signifikant besser. Interessant ist dabei weiterhin, dass bei dieser Gruppe auch die durchschnittliche Häufigkeit des Verzehrs von Süßigkeiten abnahm. Eine Erklärung dafür sehen die Wissenschaftler in der stimmungsaufhellenden Wirkung von Safran: Eine gute Stimmung wirkt sich positiv auf das Sättigungsgefühl aus.

2. Stimmungsaufheller

Herkömmliche Antidepressiva können viele Nebenwirkungen verursachen, darunter auch verringerte Libido und aggressives Verhalten. Außerdem kann sich im Laufe der Zeit die Reaktionsfähigkeit verringern. Glücklicherweise scheint Safran die Wiederaufnahme von Serotonin genauso gut zu hemmen wie Fluoxetin und Imipramin, die eine ähnliche Wirkung bei leichten bis mittelschweren Depressionen ausüben. Dabei hat Safran jedoch den Vorteil, dass bei ihm so gut wie keine Nebenwirkungen auftreten. Obendrein lässt er sich auch gut als gelegentlicher Stimmungsaufheller einsetzen.

3. Gedächtnisstütze

Forschungen zeigen, dass Safranextrakt bei leichter bis mittelschwerer Alzheimerkrankheit genauso effektiv wirkt wie Donepezil. Safran scheint die Membranfluidität in den Synapsen zu verbessern, was zu einem reibungsloseren Ablauf der Gedächtnisprozesse führt. Darüber hinaus besitzt Safran interessante antioxidative Eigenschaften. Oxidative Prozesse im Gehirn stimulieren die Bildung und Ablagerung von Amyloidplaques, was zur Alzheimerkrankheit führen kann. Safranextrakt kann die Bildung dieser Plaques frühzeitig bremsen.

4. Lesehilfe

Makuladegeneration ist eine bei älteren Menschen häufig auftretende Erkrankung. Die Netzhaut altert und verliert langsam ihre Funktionalität. Eine wichtige Ursache ist die Verringerung der Blutzufuhr zur Netz- und Aderhaut. Safran kann die Durchblutung in diesen Geweben stark erhöhen. Seine gefäßerweiternden Eigenschaften sorgen außerdem dafür, dass das Auge mehr Sauerstoff und Nährstoffe erhält. Das fördert die Regeneration der Augenfunktion. 

5. Aphrodisiakum

Und last but not least: Safran wird bereits seit undenklichen Zeiten als Aphrodisiakum angewendet. Auch die moderne medizinische Forschung bestätigt diesen Anwendungsbereich. Eine vielversprechende Studie mit 20 Männern zeigte auf der ganzen Linie eine signifikante Verbesserung bei Erektionsstörungen. Vielleicht spielen auch hier wieder die stimmungsverbessernden Eigenschaften eine Rolle. Wie dem auch sei: Die Vielzahl seiner besonderen Eigenschaften macht Safran zu einem natürlichen Antidepressivum, das uns glücklicher machen könnte.

Literatur

http://www.naturafoundation.de/monografie/crocus_sativus_safran.html