Während des vergangenen Jahrzehnts wurde viel Forschung zur verzweigtkettigen Aminosäure Leucin betrieben. Nun liegen neueste Erkenntnisse dafür vor, dass sie sich auch gut in der Geriatrie verwenden lässt. Die essenzielle Aminosäure hemmt den Muskelschwund bei älteren Menschen besser als dies mit einer Kombination von BCAA möglich ist.
Proportional mit dem Alter, vor allem ab dem 50. Lebensjahr, verringert sich nach und nach die Muskelmasse (Sarkopenie). Als Folge davon nimmt auch die Muskelfunktion immer weiter ab. Man vermutet, dass dies durch ein vermindertes Ansprechen der Muskeln auf anabole Reize wie Ernährung und Bewegung verursacht wird.
Mehrere randomisierte Studien bei älteren Menschen bestätigen, dass durch das Hinzufügen von Leucin zur Nahrung – beispielsweise als Ergänzung – die postprandiale Proteinsynthese erhöht werden kann. Hierbei zeigt sich außerdem, dass von allen BCAA (verzweigtkettigen Aminosäuren) nur Leucin eine direkte Rolle bei der verbesserten anabolischen Reaktion spielt.
Zur therapeutischen Behandlung der Sarkopenie kann eine Ergänzung der täglichen Proteinzufuhr mit Leucin einen wichtigen Stimulus liefern. Vorzugsweise sollte dies mit Krafttraining kombiniert werden. Dies ist sicherlich auch ganz besonders im Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes zu empfehlen, da diese Erkrankung ein beschleunigtes Fortschreiten des Muskelabbaus mit sich bringt.